Im ersten Registerblatt sind die
Grundeinstellungen festzulegen. |
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Die wichtigste Einstellung ist der Erddrucktyp. Je nach gewähltem Modus
ändern sich die weiteren Einstellungsmöglichkeiten dieses Registerblatts. |
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Aktiver Erddruck |
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Im ersten Modus aktiver Erddruck kann auch ein erhöhter aktiver Erddruck berechnet
werden. |
Die Erhöhung wird ermittelt aus einer gleichzeitigen Berechnung
von aktivem Erddruck und Erdruhedruck. |
Der maßgebende Wert wird anteilig aus beiden Ergebnissen zusammengesetzt; je höher der Anteil
des
Ruhedrucks, desto höher der ermittelte Wert. |
Durch eine Einstufung
zur Nachgiebigkeit der Stützkonstruktion entspr. DIN 4085:2017
(Tab. B.1) wird die
Verteilung der Anteile für den Erddruckansatz
gemäß Empfehlung durch die Norm gewählt. Dabei gilt je
unnachgiebiger,
desto höher der Anteil des Ruhedrucks. |
Eine freie Vorgabe der Anteile ist ebenfalls möglich. Die Summe der Anteile beträgt dabei immer 1.00,
also z.B. 0.25/0.75 oder 0.50/0.50. |
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Der Wandreibungswinkel hängt von der Beschaffenheit der Wandoberfläche,
auf die der Erddruck wirkt, ab. |
Entspr. DIN 4085:2017 (Tab.
A.1) kann hier ein Wandreibungswinkel zwischen δ = 0 (glatt) und
δ = φ (verzahnt) vorgegeben werden. Eine freie Vorgabe ist ebenfalls möglich.
Der Wandreibungswinkel bestimmt maßgeblich den Erddruckneigungswinkel
(Verhältnis von horizontalem zu vertikalem Erddruck). |
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Kohäsion wirkt sich günstig bzw. entlastend auf den aktiven Erddruck aus. |
Wird der Haken entfernt, wird eine bei der Schichteingabe vorgegeben
Kohäsion bei der Berechnung vernachlässigt. Im anderen Fall kann der zu
berücksichtigende Anteil über eine Prozentangabe gesteuert werden. |
Wenn Kohäsion aktiviert ist, kann es rechnerisch zu Bereichen
mit Zugspannungen kommen. Wenn keine
Umlagerung zu erwarten ist, dann
dürfen diese nicht berücksichtigt werden. Daher steht diese Option nur
zur Verfügung, wenn eine Umlagerung berücksichtigt werden soll. |
Nach DIN 4085:2017 ist bei allen bindigen Böden zu untersuchen, ob durch Berücksichtigung der Kohäsion der Mindesterddruck nicht unterschritten wird. |
Der Mindesterddruck ermittelt sich durch eine Berechung
bei der die Scherfestigkeit mit φ = 40° und die Kohäsion
mit c = 0
angesetzt werden. Nach aktueller Norm ist bei geschichtetem Boden die
größere Erddruckresultierende
der jeweiligen Schicht maßgebend. In der vorherigen Fassung der DIN 4085 war alternativ auch die punktuelle Betrachtung möglich. |
Voreingestellt ist hier immer schichtweise; über die zugehörige Listbox kann auf ordinatenweise Berücksichtigung (entspr. DIN 4085:2011) umgeschaltet werden. |
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Standardmäßig wird bei der Ermittlung des aktiven Erddrucks nach DIN
4085:2017 von einer Drehung um den
Wandfuß (oder tiefer) ausgegangen. Bei
gestützten Wänden kann sich eine andere Art der Wandbewegung
einstellen, wobei es dann zu Umlagerungen kommt. |
Hier kann durch Vorgabe der Art der Wandbewegung eine Umlagerung der ermittelten Erddruckfigur entspr.
DIN 4085:2017
(Tab. C.1) bei der Berechnung berücksichtigt werden. |
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Wird der Boden verdichtet, erhöht sich dadurch der Erddruck aus Boden. Dieser Verdichtungserddruck kann vom Programm entspr. DIN 4085:2017 (Abschnitt 11) berücksichtigt werden. Dabei ist zu unterscheiden zwischen intensiver und leichter Verdichtung. |
Die Breite des zu verfüllenden Raumes ist nur bei intensiver Verdichtung von Belang. |
Die Tiefe, ab der der Verdichtungserddruck voll wirkt, wird über den
Vergleich des Verdichtungserddrucks mit dem passiven Erddruck bestimmt.
Dabei kann der passive Erddruckbeiwert gekrümmter Gleitflächen (Häkchen gesetzt) oder für lineare Gleitflächen ermittelt werden. |
Die maximalen Ordinaten des resultierenden Ansatzes zum
Verdichtungserddruck werden angezeigt. Dabei werden
ein Wert für den
Anteil nachgiebig und ein Wert für den Anteil unnachgiebig ausgewiesen. Die Wichtung der
Anteile erfolgt entsprechend der gewählten Nachgiebigkeit (siehe erhöhter aktiver Erddruck). |
Alternativ zu den Vorgaben infolge intensiver oder leichter Verdichtung
kann der resultierende Verdichtungserddruck auch frei vorgegeben
werden. |
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Erdruhedruck |
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Bei Berechnung von Erdruhedruck werden keine Kohäsion und somit auch kein Mindesterddruck berücksichtigt. Die
entsprechenden Eingabefelder sind in diesem Modus ausgeblendet. |
Da bei Erdruhedruck von einer starren (unbeweglichen) Wand ausgegangen
wird, ist der Bereich für Umlagerung ebenfalls ausgeblendet. |
Im Falle einer Verdichtung ist aus diesem Grund nur der Ansatz für unnachgiebige Wände maßgebend. |
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Passiver Erddruck |
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Der passive Erddruck wird vom Programm standardmäßig unter der Annahme gekrümmter Gleitflächen ermittelt. |
Die entsprechenden Erddruckwerte gehen auf Pregel/Sokolowski
zurück und werden nach DIN 4085:2017
(Abschnitt 7.1) ermittelt. |
Für den Sonderfall α = β = δ = 0° ist auch eine Berechnung unter
Annahme ebener Gleitflächen zulässig. Dazu kann der Haken vor der
Option gekrümmte Gleitflächen entfernt werden. |
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Der Wandreibungswinkel wird (ebenso wie im Modus aktiver Erddruck) in Abhängigkeit der Wandbeschaffenheit
aus DIN 4085:2017 (Tab.
A.1) ermittelt. Im Gegensatz zur Berechnung des aktiven Erddrucks erhält der Wert
hier ein negatives Vorzeichen. |
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Kohäsion wirkt sich günstig auf den passiven Erddruck aus, denn damit erhöht sich der
Erdwiderstand. Deshalb besteht auch in diesem Modus die Option die Kohäsion zu berücksichtigen oder nicht. |
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Standardmäßig wird bei der Ermittlung des passiven Erddrucks nach DIN
4085:2017 von einer parallelen Wandbewegung ausgegangen. Je nach Lagerung der Wand kann sich eine andere Art der Wandbewegung
einstellen, wobei es dann zu Umlagerungen kommt. |
Hier kann durch Vorgabe der Art der Wandbewegung eine Umlagerung der ermittelten Erddruckfigur entspr.
DIN 4085:2017
(Tab. D.1) bei der Berechnung berücksichtigt werden. |
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