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Die Eurocode-nahen Normen DIN 1045-1, DIN-Fb 102, ÖN B 4700 und EC 2 sind bis auf wenige Unterschiede identisch. Im Folgenden wird sich auf DIN 1045-1 bezogen, Unterschiede zum DIN-Fachbericht, zur ÖN B 4700
und zum EC 2 sind besonders gekennzeichnet.
Eine Zusammenstellung der korrespondierenden Kapitel, Gleichungen und Tabellen ist hier zu finden.
Anmerkungen zur DIN 1045-1
Die neueste Ausgabe der Norm (August 2008) kann in den pcae-Programmen zur Bemessung herangezogen werden.
Unterschiede gegenüber der Ausgabe Juli 2001 sind besonders gekennzeichnet.
Anmerkungen zum Eurocode
Die Eurocode-Normen sind nur in Verbindung mit ihren nationalen Anhängen
gültig, die für eine Auswahl an Parametern nationale Festlegungen treffen.
Im Folgenden wird sich nur auf den Original-Code bezogen.
Der Ermüdungsnachweis ist in der ÖN B 4700 nicht geregelt und wird daher auch nicht unterstützt.
Tragende Bauteile, die einer hohen Anzahl von Lastwechseln unterworfen sind (nicht ruhende Belastung), können infolge Ermüdung versagen, auch wenn die Beanspruchung die für die statischen Nachweise (ruhende Belastung) maßgebenden Materialfestigkeiten nicht erreicht.
Für Tragwerke des üblichen Hochbaus braucht i. A. kein Nachweis gegen Ermüdung geführt werden.
 
Der Ermüdungsnachweis ist i.A. für den Beton und Betonstahl unter Biegung, Längs- und Querkraft zu führen.
Abbildung: Eigenschaftsblatt aus 4H-BETON
In pcae-Programmen werden - je nach Ausbaustufe - folgende Nachweisverfahren angeboten
10.8.3: Nachweis über schädigungsäquivalente Schwingbreiten (Stufe 2, Grenzzustand der Tragfähigkeit)
10.8.4: Vereinfachter Nachweis (Stufe 1, Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit), incl. Nachweis für Querkraft
Bei beiden Verfahren erfolgt der Nachweis zunächst für die Bewehrung (Eingabe der Spannungsschwingbreite zul Δσ). Dazu wird der vorhandene Bewehrungsquerschnitt solange iterativ erhöht bis für jede Bewehrungsgruppe die zulässige Schwingbreite eingehalten ist.
Anschließend wird überprüft, ob der Beton unter Druckbeanspruchung trägt (Eingabe des Zeitpunkts der Erstbelastung des Betons t0).
Falls der Nachweis für Beton nicht erfüllt ist, erfolgt keine weitere Bewehrungserhöhung, sondern es wird eine Fehlermeldung ausgegeben.
Für den Nachweis sind zwei Schnittgrößenkombinationen der maßgebenden ermüdungswirksamen Einwirkungskombination im Lasteigenschaftsblatt vorzugeben.
Ist ein Wert (entweder Δσs oder t0) mit Null eingegeben, wird der Nachweis für diese Materialgruppe nicht geführt.
Die Spannungen werden auf Gebrauchslastniveau
mit den gewählten Spannungsdehnungslinien
(s.Materialeigenschaften) ermittelt.
Der vereinfachte Nachweis ist mit der häufigen Einwirkungskombination im Grenzzustand der
Gebrauchstauglichkeit (GZG) zu führen.
Bewehrung
 
  gilt auch für die Querkraftbewehrung (s. Querkraftbemessung) mit
 
Beton
 
 
  Gilt auch für die Druckstreben von querkraftbeanspruchten Bauteilen mit Querkraftbewehrung, wobei
 
Bauteile ohne Querkraftbewehrung
 
Falls der vereinfachte Nachweis versagt, kann anstelle eines expliziten Betriebsfestigkeitsnachweises der Nachweis gegen Ermüdung über schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten für die Bewehrung und schädigungsäquivalente Druckspannungen für den Beton geführt werden.
Im allgemeinen Hochbau sind nach 10.8.3(3) die folgenden Einwirkungskombinationen zu berücksichtigen:
ständige Einwirkungen,
wahrscheinlicher Wert der Setzungen, sofern ungünstig wirkend,
häufiger Wert der Temperatureinwirkung, sofern ungünstig wirkend,
Einwirkungen aus Nutzlasten.
Ständige Lasten, Setzungen und Temperatureinwirkungen verändern i. A. nicht die Spannungsschwingbreiten, sondern beeinflussen lediglich das Nachweisniveau.
Soll dagegen ein Industriebauwerk erstellt werden, ist natürlich die maßgebende ermüdungswirksame Einwirkung
(z.B. aus Kranbahn- oder Gabelstaplerbelastung) zusätzlich anzusetzen.
Bewehrung
 
 
  Spannungsschwingbreite für N* Lastzyklen
    DIN 1045-1 (7.01)
   
    DIN 1045-1 (8.08)
   
     
 
Beton
 
 
 
Der Schwingnachweis ist nur für den Betonstahl zu führen.
Abbildung: Eigenschaftsblatt aus 4H-BETON
Die Spannungsdifferenz aus Ober- und Unterlast
darf die eingegebene Schwingbreite zul Δσs nicht überschreiten.
Die Spannungen werden mit dem Parabel-Rechteck-Diagramm für Beton und der bilinearen Spannungsdehnungslinie für die Bewehrung ermittelt (s.Materialeigenschaften).
Der Schwingbreitennachweis wird folgendermaßen durchgeführt:
der vorhandene Bewehrungsquerschnitt wird iterativ erhöht bis die zulässige Schwingbreite eingehalten ist.
Kann keine Lösung gefunden werden, wird eine Fehlermeldung ausgegeben.