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Detailinformationen |
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einführende Bemerkungen ..... |
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Eingabemodul ........................ |
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Abschnittseigenschaften ......... |
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Lagereigenschaften ................ |
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Belastung / Imperfektionen ..... |
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Ergebnispräsentation .............. |
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Theorie u. Beispiele |
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Handbuch ................................ |
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Durchlaufträger ECs 2, 3 ,5 |
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Stahlbetondurchlaufträger ...... |
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verstärkter Holzträger ............. |
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Programmübersicht ................ |
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Infos
auf dieser Seite |
... als pdf |
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Theorie ................................. |
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Effekte Stabformulierung ........ |
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Querschnittsnachweis ..... |
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Das Programm 4H-DULAS berechnet Stahlträger
nach der Theorie der Wölbkrafttorsion und der Th. II.
Ordnung. |
Für den räumlich belasteten Träger
werden unter Berücksichtigung von Imperfektionen Verformungen
und
Schnittgrößen ermittelt. |
Der Träger wird im globalen X-Y-Z-Koordinatensystem
beschrieben, das der Ausrichtung und Vermessung der Abschnitte,
Lager und Lastbilder dient. |
Die X-Achse zeigt in Längsrichtung des Durchlaufträgers.
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Die Querschnitte werden in der zur X-Achse senkrecht
stehenden YZ-Ebene beschrieben. |
Die einzelnen Querschnittsformen (Profile, typisierte
Querschnitte, mit 4H-QUER
konstruierte Querschnitte) verfügen zur bequemen Eingabe
über ein lokales yz-Beschreibungskoordinatensystem. |
In der globalen YZ-Ebene kann der Querschnitt
beliebig ausgerichtet und gedreht werden. |
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Man beachte die Groß- und Kleinschreibung zur Unterscheidung zwischem globalem KOS (groß)
und lokalem Querschnittskoordinatensystem (klein)! |
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Die klassische Stabtheorie geht von der Formerhaltung
des Querschnitts aus. |
Die Querschnittslage lässt sich im lokalen
xyz-Querschnittskoordinatensystem über drei Verschiebungen
ux, uy, uz und drei Verdrehungen φx, φy, φz beschreiben. |
Bei der Theorie der Wölbkrafttorsion wird
die Verwölbung des Querschnitts durch das Produkt der
Einheitsverwölbung
ω mit der Verwindung ψx beschrieben. |
Bei Stäben ohne Schubverformungen steht der
Querschnitt auch nach der Deformation orthogonal auf der
verformten
Stabachse (Normalenhypothese). |
Daraus resultieren Beziehungen zwischen den Querschnittsverdrehungen
φx, φy, φz und der Richtung der
verformten Stabachse
ux', uy', uz' (Ableitung der Verformungen nach der x-Koordinate). |
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Neben dem globalen XYZ-Koordinatensystem und dem
xyz-Beschreibungskoordinatensystem gibt es das durch
den Schwerpunkt S verlaufende lmn-System, dessen Achsen parallel
zu den xyz-Achsen verlaufen (Entkopplung der Fläche und
der Trägheitsmomente), sowie das durch S verlaufende ξηζ-Hauptachsensystem
(Entkopplung der Trägheitsmomente). |
Zur Beschreibung der Torsion wird der Schubmittelpunkt
M mit den Koordinaten (yM, zM) als Drehpunkt verwendet (z.B.
normierte Einheitsverwölbung ω). |
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Bezogen auf den Schubmittelpunkt lautet der Verschiebungsansatz
für einen beliebigen Querschnittspunkt bei quadratischer
Approximation der Querschnittsrotation |
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Wegen der Normalenhypothese folgt aus |
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unter Vernachlässigung von
die Beziehung |
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Im Verschiebungsansatz wird die Verwölbung
vereinfacht in Richtung der undeformierten Stabachse angenommen. |
Die sekundären Wölbschubverzerrungen
(Wagner-Hypothese) sowie nichtlineare Verdrillungsanteile werden
im Folgenden vernachlässigt. |
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Die Schnittgrößen ergeben sich durch
Integration der Normal- bzw. Schubspannungen über den Querschnitt.
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Die Schnittkräfte wirken in Richtung der
verformten Querschnittsachsen, die Momente drehen um die
entsprechenden
Achsen in positiver Richtung (Rechte-Hand-Regel) |
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Mit den Biegemomenten im Hauptachsensystem und
den entsprechenden Trägheitsmomenten können die Normalspannungen
aus den Schnittgrößen ermittelt werden |
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Für dünnwandige Querschnitte werden
zur Berechnung der Schubspannungen in Richtung der Profilmittellinien
die statischen Momente Sη, Sζ, Sω und die Profildicken
t in Abhängigkeit der Profilkoordinate s benötigt |
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Tp ist dabei das primäre Torsionsmoment aus
St. Venant'scher Torsion und Ts das sekundäre
Torsionsmoment
aus Wölbkrafttorsion. |
Im Folgenden werden für dünnwandige
Querschnitte die Indizes der Spannungen fortgelassen. |
Für die Vergleichsspannung ergibt sich dann |
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Das Gleichgewicht in integraler Form für
die Berechnungen nach Theorie II. Ordnung basiert auf dem Prinzip
der virtuellen Arbeit. |
Die innere virtuelle Arbeit ergibt sich mit dem
Verschiebungsansatz und der Definition der Schnittgrößen
zu
(u = uxM, v = uyM, w = uzM, φ = φx) |
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Neben dem primären Torsionsmoment Tp tritt
hier das Torsionsmoment Tσ infolge Normalspannungen nach
Th. II. Ordnung (Wagner-Effekt) auf |
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Der Wagner-Koeffizient Kσ lässt sich
aus den Schnittgrößen im Hauptachsensystem berechnen |
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Die Querschnittsstrecken ergeben sich durch Integration
des Quadrats des Schwerpunktabstands rS
über den Querschnitt |
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Die externe virtuelle Arbeit lässt sich folgendermaßen
angeben |
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Die Berücksichtigung von Lastexzentrizitäten
ex, ey, ez führt zu zusätzlichen von den Verdrehungen
abhängigen Momentenbelastungen |
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Ist die Einheitsverwölbung ωF des Querschnitts
am Lastangriffspunkt von Null verschieden, führt dies zu
einer zusätzlichen Wölbmomentenbelastung |
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Die Stabformulierung im Programm 4H-DULAS
enthält die für die Baupraxis wichtigsten Effekte
zur Untersuchung der Stabilität von Stäben mit dünnwandigen
Querschnitten nach der Theorie der Wölbkrafttorsion. |
An Hand einfacher Beispiele werden diese Effekte
kurz dargestellt. |
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Die Verwölbung eines Querschnitts ist bei
Einhaltung der Normalenhypothese mit der Verdrillung gekoppelt.
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An Stellen des Stabes an denen die Verwölbung
behindert ist (z.B. Stirnplatte) oder an denen sich das Torsions-
moment sprunghaft ändert, treten Zwängungen auf, die
zu erheblichen zusätzlichen (Wölb-)Normalspannungen
führen können. |
Der Einfluss der Wölbkrafttorsion kann durch
die Stabkennzahl εT für
Torsion charakterisiert werden: |
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Hierbei ist l die Stablänge, λω
der Abklingfaktor und lω die Wölblänge. |
Bei kleiner Stabkennzahl (< 15) ist Wölbkrafttorsion
zu berücksichtigen, bei großen Werten von εT
liegt i.W.
St. Venant'sche Torsion vor. |
Das Wölbmoment Mω
bzw. das sekundäre Torsionsmoment Ts klingen
in der Entfernung von lω um den Faktor 1/e=0.368
ab. Die Wölblänge wird zur (automatischen) Teilung
der Stababschnitte zur Berechnung verwendet. |
Nachfolgend sind einige Berechnungen mit 4H-DULAS
für Torsionsbelastung nach Theorie I. Ordnung aufgeführt,
die die Genauigkeit der Berechnung nach der Theorie der Wölbkrafttorsion
zeigen. |
Die theoretischen Lösungen gelten für
einen unendlich langen Stab. Als Querschnitt wurde ein IPE300
verwendet, die Lastordinaten haben jeweils den Wert 1.0. |
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Für den Fall eines Torsionsmoments MX
im ungestörten Stabbereich (Stabmitte) gilt für
die Schnittgrößen im Lastangriffspunkt |
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Für den Fall eines Torsionsmoments MX
am Stabanfang mit starrer Wölbeinspannung gilt für
die Schnittgrößen
des Anfangspunktes |
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Für den Fall eines Linientorsionsmoments
mX mit starrer Wölbeinspannung am Stabanfang
gilt für die Schnittgrößen |
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Das nächste Beispiel soll den Einfluss von
Belastungen in Stablängsrichtung auf die Verdrillung des
Trägers zeigen. |
Beim Z-Profil ist die Einheitsverwölbung
ωS des Querschnitts im Schwerpunkt
von Null verschieden. |
Dies führt bei einem Kragarm unter einer
Längskraft im Schwerpunkt des Stabendpunkts zu einer Wölbmomentenbelastung
von .
Der Stab wird sich demnach verdrillen. |
Das folgende Bild zeigt die Deformation des Trägers
bei Berechnung mit 4H-DULAS. |
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Die Ergebnisse der entsprechenden FEM-Berechnung
mit 4H-ALF3D (Faltwerkselemente) zeigen bis auf Effekte
aus Lasteinleitung und Querschnittsverformungen sehr gute Übereinstimmungen
mit den Resultaten von 4H-DULAS. |
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Der Lastangriffspunkt kann in 4H-DULAS
beliebig gewählt werden. Die Verwölbung ist jedoch
nur für die Kontur des dünnwandigen Querschnitts bekannt.
Für Punkte ausserhalb der Kontur wird die Verwölbung
durch Mittelung aus
den umliegenden Querschnittsteilen berechnet. |
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Durch den Verdrehungsanteil senkrecht zur Stablängsachse
der inneren virtuellen Arbeit nach Theorie II. Ordnung (Biegeabtriebsterme)
ergeben sich bei von Null verschiedener Normalkraft zusätzliche
Liniendrillmomente. |
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Bei konstanter Normalkraft entspricht dies Zusatzquerbelastungen
und Kräften am Anfang und Ende des Stabes. |
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Setzt man in diese Beziehungen die Verformungen
der Imperfektion Schiefstellung oder Vorkrümmung
ein,
erhält man die Ersatzlasten nach DIN 18800. |
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Durch den Verdrehungsanteil um die Stablängsachse
der inneren virtuellen Arbeit nach Theorie II. Ordnung (Kippabtriebsterme)
ergibt sich bei Vorhandensein von Biegemomenten ein zusätzliches
Liniendrillmoment;
v0 bzw. w0 sind dabei die Vorverformungen
in y- bzw. z-Richtung. |
Näherungsweise erhält man für Querschnitte
ohne Hauptachsendrehung |
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Die Verdrillung bei Momentenbelastung ist demnach
für Querschnitte mit unterschiedlichen Trägheitsmomenten
am größten. |
Für einen gabelgelagerten Einfeldträger
ergeben sich für die Momente nach Theorie I. Ordnung aus
konstanten Querlasten qy, qz und für
konstante Vorkrümmungen mit dem Stich vm, wm |
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Bei kleinen Verdrehungen φx berechnet
sich das Drillmoment Mx am Stabende dann zu |
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Für einen Träger der Länge 5 m
mit dem oben dargestellten Querschnitt IPE300 ergibt sich in
als Näherung
(Einheiten kN, m) |
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Bei Berechnung des Trägers mit 4H-DULAS
kann eine sehr gute Übereinstimmung festgestellt werden. |
Exzentrisch angreifende Querlasten und Drehfedern
cφ verursachen ein zusätzliches Drillmoment
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Der von der Verdrehung um die Stabachse φx
abhängige Anteil hat Einfluss auf die Stabilität des
Systems im
Hinblick auf das Biegedrillknicken. |
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Neben dem primären Torsionsmoment Tp
tritt bei der inneren virtuellen Arbeit nach Theorie II. Ordnung
das Torsionsmoment Tσ infolge Normalspannungen
nach Theorie II. Ordnung auf (Drillabtriebsterm) |
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Der Wagner-Koeffizient Kσ lässt
sich aus den Schnittgrößen im Hauptachsensystem berechnen
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Ein von Null verschiedener Wagner-Koeffizient
entspricht einer Vergrößerung (Kσ > 0)
oder Verkleinerung (Kσ< 0)
des Torsionsträgheitsmoments
IT und wirkt sich deshalb auf die Stabilität
des Trägers aus. |
Eine sehr große Drucknormalkraft (N <
0) kann zum (Biege)Drillknicken führen. |
Die Querschnittsstrecken rη, rζ
sind bei Symmetrie der entsprechenden Richtung gleich 0. |
Andernfalls (z.B. rζ beim T-Profil)
ergeben sich je nach Vorzeichen des zugehörigen Biegemoments
(Mη
beim T-Profil) unterschiedliche Werte, bei denen das Biegedrillknicken
eintritt. |
Für einen doppeltsymmetrischen, beidseitig
gabelgelagerten Träger unter zentrischer Normalkraft ergibt
sich als kritische Normalkraft für Biegeknicken und Drillknicken |
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Die kritischen Werte eines Trägers mit 8
m Länge und dem oben abgebildeten Querschnitt sind NB
= 2835.3 kN
und ND = 2018.6 kN. |
In diesem Fall tritt das Drillknicken vor dem
Biegeknicken ein. |
Bei einer Berechnung des Trägers mit 4H-DULAS
wird für ND = 2020 kN und nach Stabilisierung
des Trägers mit
einer Drehfeder für NB
= 2836 kN die Instabilität des Systems gemeldet. |
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Für einen zur z-Achse symmetrischen, beidseitig
gabelgelagerten Träger unter konstanter Gleichlast in der
Symmetrieachse und dem Lastangriffspunkt zp (Abstand
vom Schwerpunkt) ergibt sich überschlägig nach
DIN 4114, Blatt 2, als kritischer Lastwert für Biegedrillknicken |
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Je nach Lastrichtung kann der Betrag der Last
unterschiedliche Größenordnungen annehmen, wenn die
Last exzentrisch zum Schubmittelpunkt wirkt oder die Querschnittsstrecke
rz (s. Wagner-Koeffizient) ungleich Null ist. |
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Die nachstehende Tabelle zeigt die kritischen
Lastfaktoren in positiver und negativer z-Richtung eines beidseitig
gabelgelagerten Trägers mit T140-Profil, der 5 m lang ist
und mit einer Gleichstreckenlast von 1 kN/m belastet ist,
für unterschiedliche Lastangriffspunkte. |
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Lastangriffspunkt zp
bzgl. Schwerpunkt
in cm
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kritischer Lastfaktor
in pos. z-Richtung |
kritischer Lastfaktor
in neg. z-Richtung |
DIN 4114 |
4H-DULAS |
DIN 4114 |
4H-DULAS |
-10 |
28.76 |
29.2 |
30.35 |
29.9 |
-5 |
31.28 |
31.6 |
27.90 |
27.8 |
0 |
34.01 |
34.2 |
25.66 |
25.8 |
5 |
36.94 |
37.0 |
23.63 |
23.9 |
10 |
40.06 |
40.0 |
21.78 |
22.2 |
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Der Tragsicherheitsnachweis der offenen, dünnwandigen
Querschnitte kann nach den Nachweisverfahren |
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Elastisch-Elastisch (E-E) (DIN EN 1993-1-1,
Abschnitt 6.2.1(5)) oder |
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Elastisch-Plastisch (E-P) (DIN EN 1993-1-1, Abschnitt
6.2.1(6)) |
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geführt werden. |
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Beim Nachweisverfahren Elastisch-Elastisch (E-E)
werden die Schnittgrößen (Beanspruchungen) auf Grundlage
der Elastizitätstheorie bestimmt. |
Der Spannungsnachweis erfolgt mit dem Fließkriterium
aus DIN EN 1993-1-1, Abschnitt 6.2.1(6), Formel 6.1. |
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Beim Nachweisverfahren Elastisch-Plastisch (E-P)
werden die Schnittgrößen (Beanspruchungen) gleichfalls
auf Grundlage der Elastizitätstheorie bestimmt. |
Anschließend wird überprüft,
ob die Schnittgrößen (zweiachsige Beanspruchung einschl.
St. Venant'scher Torsion
und Wölbkrafttorsion) vom Querschnitt
unter Ausnutzung der plastischen Reserven aufgenommen werden können
(plastische Querschnittstragfähigkeit). Die verwendeten Berechnungsverfahren
sind allgemeingültiger als die in
DIN EN 1993 angegebenen Interaktionen
für spezielle Schnittgrößenkombinationen. |
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Für Dreiblechquerschnitte
(I-, C-, U-, Z-, L-, T-Querschnitte) und Flachstahl bzw. Rechteckrohre als
Profile oder
typisierte Querschnitte kommt das Teilschnittgrößenverfahren
(TSV) mit Umlagerung nach Kindmann zur
Anwendung (DIN18800 und DIN EN 1993). |
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Kindmann, R., Frickel, J.: Elastische
und plastische Querschnittstragfähigkeit,
Grundlagen, Methoden, Berechnungsverfahren, Beispiele, Verlag Ernst & Sohn, Berlin 2002 |
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Bei Nachweisen nach DIN EN 1993
können beliebige dünnwandige Querschnitte mit dem erweiterten
Teilschnittgrößenverfahren oder mit Hilfe der Dehnungsiteration
plastisch nachgewiesen werden. |
Für Dreiblechquerschnitte ist das Teilschnittgrößenverfahren
nach Kindmann am effizientesten. Deshalb kann es für diese Querschnitte
als Standardverfahren gewählt werden. |
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Bei allen plastischen Nachweisverfahren
wird zunächst eine Schubspannungsverteilung angenommen, die mit
den schuberzeugenden Schnittgrößen (Querkräfte, Torsionsmomente)
im Gleichgewicht steht. |
Bei dem erweiterten Teilschnittgrößenverfahren
und der Dehnungsiteration werden die über die Querschnittsteile
gemittelten Schubspannungen der elastischen Verteilung verwendet.
Diese Aufteilung wird bei der anschließenden Berechnung der
Normalspannungen nicht weiter umgelagert. |
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Beim erweiterten Teilschnittgrößenverfahren
wird der Querschnitt wie beim TSV nach Kindmann in einzelne Bleche
aufgeteilt. Die Bleche haben den gleichen Schwerpunkt und die gleiche
Fläche wie die entsprechenden Querschnittsteile. |
Als Teilschnittgrößen
der Bleche, die die Normalspannung erzeugen, werden die Normalkraft
und das Hauptbiegemoment angesetzt. Die Querbiegung wird vernachlässigt. |
Die maximal aufnehmbaren Teilschnittgrößen
werden unter Berücksichtigung des Gleichgewichts mit den gesteigerten
äußeren Schnittgrößen (Normalkraft, Biegemomente
und Wölbmoment) und den plastischen Grenzbedingungen der Bleche
ermittelt. Man erhält so den maximalen Laststeigerungsfaktor; die plastische Ausnutzung ist dann dessen Kehrwert. |
Die Berechnung erfolgt nach Linearisierung
der Grenzbedingungen mit einem Simplex-Verfahren zur Lösung des
zugrunde liegenden linearen Optimierungsproblems. Das Verfahren ist
sehr robust und effizient, weshalb es als Standardverfahren vorgesehen ist. |
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Das Verfahren der Dehnungsiteration
(DIV) wird in R. Kindmann, J. Frickel: Elastische und plastische
Querschnittstragfähigkeit (Kapitel 10.10) beschrieben. |
Die angenommenen Schubspannungen reduzieren die zulässige Normalspannung
der Querschnittsteile. Können die Schubspannungen nicht aufgenommen
werden, muss der maximal mögliche Lastfaktor reduziert werden. |
Die Verwölbung der Querschnittsteile
wird wie beim elastischen Verfahren für dünnwandige Querschnitte
ermittelt und in den einzelnen Teilen als ebene Verformung angesetzt.
Durch Variation der Dehnungsebene und der Verdrillungsableitung wird
unter Berücksichtigung der reduzierten zulässigen Normalspannungen
ein Dehnungszustand gesucht, dessen resultierende Schnittgrößen
ein maximales Vielfaches der aufzunehmenden Schnittgrößen sind. |
Dieser Grenzdehnungszustand darf
für keinen Querschnittspunkt die Bruchdehnung εu überschreiten
bzw. -εu unterschreiten. |
Falls der sich so ergebende maximale
Lastfaktor evtl. nicht mit dem für die Schubspannungen verwendeten
Lastfaktor übereinstimmt, sind weitere Berechnungsschritte notwendig,
bis die Lastfaktoren nahezu gleich sind. |
Die Genauigkeit der Übereinstimmung
kann vorgegeben werden. Die Iteration der Schubausnutzung kann z.B.
für eine schnellere Berechnung abgestellt werden. |
Im Gegensatz zum erweiterten Teilschnittgrößenverfahren
wird bei der Dehnungsiteration die Querbiegung der Querschnittsteile
berücksichtigt. Ausrundungen bzw. veränderliche Dicken der
Teile werden besser modelliert. Allerdings ist der Unterschied in
den errechneten plastischen Ausnutzungen zumeist recht gering. |
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Eine Begrenzung der Grenzbiegemomente wie in DIN
18800, El. 755, ist in DIN EN 1993 nicht erforderlich. |
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Die Grenzwerte grenz (c/t) werden je nach Nachweisverfahren
aus DIN EN 1993-1-1, Abs. 5.5.2, Tab. 5.2, ermittelt. |
Dies entspricht der Überprüfung der
erforderlichen Klassifizierung des Querschnitts. |
Lässt die Klassifizierung keinen plastischen
Nachweis zu, wird der elastische Nachweis geführt. |
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Der Tragsicherheitsnachweis der offenen, dünnwandigen
Querschnitte kann nach den Nachweisverfahren |
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Elastisch-Elastisch (E-E) (DIN 18800, El.
747) oder |
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Elastisch-Plastisch (E-P) DIN 18800, El. 757) |
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geführt werden. |
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Beim Nachweisverfahren Elastisch-Elastisch (E-E)
werden die Schnittgrößen (Beanspruchungen) auf Grundlage
der Elastizitätstheorie bestimmt. |
Neben den Nachweisen nach Gl. 31-33 kann bei der
Berechnung der Querschnittsausnutzung eine örtliche Plastifizierung
erlaubt werden (DIN 18800, El. 747, El. 749, El. 750). |
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Beim Nachweisverfahren Elastisch-Plastisch (E-P)
werden die Schnittgrößen (Beanspruchungen) gleichfalls
auf Grundlage der Elastizitätstheorie bestimmt. |
Anschließend wird mit Hilfe des Teilschnittgrößenverfahrens
(TSV) mit Umlagerung |
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Kindmann, R., Frickel, J.: Elastische
und plastische Querschnittstragfähigkeit,
Grundlagen, Methoden, Berechnungsverfahren, Beispiele, Verlag Ernst & Sohn, Berlin 2002 |
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überprüft, ob die Schnittgrößen
vom Querschnitt unter Ausnutzung der plastischen Reserven aufgenommen
werden können (plastische Querschnittstragfähigkeit).
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Es können Dreiblechquerschnitte (I-, C-,
U-, Z-, L-, T-Querschnitte) und Rohre als Profile oder typisierte
Querschnitte unter zweiachsiger Beanspruchung einschließlich
St. Venant'scher Torsion und Wölbkrafttorsion
nachgewiesen
werden. |
Die Begrenzung der Grenzbiegemomente (DIN 18800,
El. 755) kann bei Bedarf ausgeschaltet werden. |
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Die Grenzwerte grenz (c/t) werden beim Nachweisverfahren
Elastisch-Elastisch n. DIN 18800,
Tab. 12-14, errechnet. |
Bei Ausnutzung der plastischen Querschnittsreserven
werden die Grenzwerte grenz (c/t) n. DIN 18800,
Tab. 15, ermittelt. |
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zur Hauptseite 4H-DULAS,
Stahlträger / Stahlstütze |
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